Das Angebot richtet sich an junge Erwachsene, die aufgrund einer psychischen Erkrankung von Behinderung bedroht oder betroffen sind.
Sie können – oft nach einer stationären Behandlung – nicht mehr in ihrem bisherigen Lebensumfeld verbleiben, da dieses Umfeld ihre Selbständigkeit eher behindert als fördert. Sie benötigen daher für einen begrenzten Zeitraum eine besondere Unterstützung und Förderung, um anschliessend ein möglichst selbständiges und eigenverantwortliches Leben in Beruf und Gesellschaft führen zu können.
Folgende psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen können u. a. ein Aufnahmegrund sein:
- Affektive- und schizoaffektive Störungen, wie z.B. depressive und bipolare Störungen
- Schizophrene, schizotype und wahnhafte Störungen, Psychosen
- Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
- dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)
- Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen, posttraumatische Störungen
- Neurotische Störungen, wie z.B. Angst- und Zwangsstörungen
- Medienabhängigkeit, soziale Isolation
- somatoforme Störungen, wie z.B. Essstörungen
Alle jungen Erwachsenen, die unsere Betreuung suchen, bedürfen vorübergehend einer gezielten, kombinierten Unterstützung und Förderung in den Bereichen:
- Persönliche Lebensführung
- Erlangung der Ausbildungsreife
Die meisten jungen Menschen sind aufgrund ihrer Erkrankung, Behinderung oder drohenden Behinderung schon einmal oder mehrfach an der Schwelle zwischen Schule und Berufsausbildung gescheitert.
Ihre berufliche und soziale Integration kann aber mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht werden, da sie eine positive Prognose haben und aller Voraussicht nach ein selbständiges privates und berufliches Leben führen können.
Durch die intensive, jedoch zeitlich begrenzte Unterstützung am Anfang des Erwachsenenalters und zu Beginn des Berufslebens soll eine Hilfesystemkarriere vermieden werden.
Die besondere Verknüpfung von Wohnen und Arbeiten macht unser Konzept zu einer sehr geeigneten Maßnahme, um jungen Erwachsenen nach Jugendhilfemaßnahmen den Start ins Berufsleben zu ermöglichen.
Ausschlusskriterien
Nicht aufgenommen werden können junge Erwachsene mit:
- akuten, psychiatrischen Erkrankungen, die der klinischen Behandlung bedürfen
- nicht therapierte, primäre Suchterkrankungen
- straffälliges Verhalten
Aufnahmevoraussetzungen
Folgende Aufnahmevoraussetzungen prüfen wir im Aufnahmeverfahren:
- Absprachefähigkeit
- ausreichende innere Struktur und Stabilität, um sich an Hausregeln zu halten
- Einsicht in den Hilfebedarf und Bereitschaft, gemeinsam erstellte Teilhabepläne umzusetzen
- Grundfähigkeiten und Bereitschaft zur Alltagsbewältigung
- die Bereitschaft sich auf ein intensives berufsvorbereitendes Training in der Tagesstruktur einzulassen und aktiv bei der beruflichen Perspektivsuche mitzuwirken
- die Bereitschaft sich auf ein Training im Bereich Wohnen und persönliche Lebensgestaltung einzulassen